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Zahlen zeigen: Tätigkeiten des Beratungsnetzwerks Hessen voriges Jahr auf Rekordniveau


24.09.2020

Wolfhagen – Wächtersbach – Hanau: Gewalttaten in Hessen haben in den letzten Monaten auf schreckliche Weise klargemacht, dass der Rechtsextremismus zu einer immer größer werdenden Gefahr geworden ist. Das zeigt auch die gestiegene Beratungs- und Bildungsarbeit des Beratungsnetzwerks Hessen im vergangenen Jahr.

Cover des Jahresberichts 2019
Cover des Jahresberichts 2019
Coronabedingt etwa verspätet ist vor Kurzem der aktuelle Jahresbericht 2019 des „Beratungsnetzwerks Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“ erschienen. Er beinhaltet eine detailliert aufgeschlüsselte Statistik zur Beratungs-, Bildungs- und Präventionstätigkeit und gibt Einblick in die praktische Arbeit des Netzwerks im vergangenen Jahr. Demnach wurden 2019 insgesamt 295 Beratungsfälle (2018: 248) sowie 149 Präventions- (2018: 123) und 476 Bildungsangebote (2018: 288) im Beratungsnetzwerk Hessen dokumentiert – so viele wie nie zuvor.

Für Fachleute ist der Anstieg nicht überraschend, denn die Tendenz nach oben zeichnet sich schon seit langem ab. Wachsender Rechtspopulismus, sprachliche Verrohung, Hass und Hetze im Internet und offene Bedrohungen als Ausfluss einer verfestigten Polarisierung und Unsicherheit in der Gesellschaft führten – ebenso wie der gestiegene Bekanntheitsgrad des Beratungsnetzwerks – dazu, dass sich von Jahr zu Jahr immer mehr Menschen an das Netzwerk wendeten, erklärt das Demokratiezentrum Hessen, das als zentrale Fach-, Anlauf-  und Geschäftsstelle des Netzwerks fungiert.

Auf der einen Seite habe de facto die rechte Gewalt in Hessen seit dem vergangenen Jahr erkennbar zugenommen, auf der anderen Seite sei der organisierte Rechtsextremismus mit sichtbaren Strukturen wie Kameradschaften, rechten Gruppierungen, Skinheads usw. schwächer geworden, und das Problem verlagere sich in breite Schichten der Gesellschaft oder auch in sogenannte „Mischszenen“, erläutert Dr. Reiner Becker, Leiter des hessischen Demokratiezentrums. „Viele Menschen mit rechtsextremen Einstellungen brauchen keine Strukturen mehr, sondern vernetzen sich z. B. in den sozialen Netzwerken“, so Becker.

Und so spiegeln sich in den Zahlen, die sich im Jahresbericht 2019 des Beratungsnetzwerks Hessen finden, die derzeitigen gesellschaftlichen Veränderungen und das Klima einer Bedrohung von rechts wider. Neben der statistischen Auswertung finden sich in dem 68-seitigen Jahresbericht 2019 u. a. Kapitel über Neuigkeiten aus dem Netzwerk, über die Vernetzungs- und Weiterbildungsaktivitäten sowie ein ausführliches Kapitel mit Praxisbeispielen.

Eine erste Zahlenbilanz für 2019 war bereits im März in einem Folder veröffentlicht worden, jetzt folgte die ausführliche, detaillierte statistische Erfassung und Analyse der Netzwerkarbeit.

Den Jahresbericht 2019 des Beratungsnetzwerks Hessen kann man sich hier runterladen >> pdf
oder auf: http://beratungsnetzwerk-hessen.de/jahresberichte