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Das alltägliche Ausblenden von Rassismus: Neues Buch fragt nach Lehren aus dem Umgang mit dem NSU


17.12.2018

Mit dem Buch „Leerstelle Rassismus. Analysen und Handlungsmöglichkeiten nach dem NSU“ ist vor wenigen Tagen eine weitere Publikation des Demokratiezentrums Hessen erschienen.

Cover des neuen Buches „Leerstelle Rassismus. Analysen und Handlungsmöglichkeiten nach dem NSU“
Cover des neuen Buches „Leerstelle Rassismus. Analysen und Handlungsmöglichkeiten nach dem NSU“
Der Sammelband, der von Tina Dürr und Reiner Becker herausgegeben wurde, nimmt den NSU-Komplex zum Ausgangspunkt für die Fragen, wo und wie auch heute Rassismus übersehen und dethematisiert wird.
Warum wird Rassismus oft nicht wahrgenommen, und welche Lehren lassen sich aus dem NSU ziehen, sind die Grundfragen, denen die Autorinnen und Autoren in dem 176 Seiten umfassenden Sammelband „Leerstelle Rassismus. Analysen und Handlungsempfehlungen nach dem NSU“ nachgehen. Denn der Umgang mit den rassistischen Gewalttaten des NSU ist ein Lehrstück dafür, wie Rassismus von Menschen ausgeblendet werden kann, die davon nicht betroffen sind.

Für die Auseinandersetzung mit dem Thema Rassismus stellen sich dabei zentrale Fragen wie:
Welche gesellschaftspolitischen Mechanismen tragen dazu bei, dass Rassismus und seine Wirkung auf die Betroffenen von der Mehrheitsgesellschaft oftmals nicht gesehen werden? Warum dominieren, wie im Fall des NSU, die Sichtweisen auf rassistische Täter und ihre Motive, nicht aber die Sichtweisen der Menschen, die von Rassismus betroffen sind? Wie kann die Perspektive (potenziell) Betroffener sichtbarer gemacht werden, um in der öffentlichen Wahrnehmung die „Leerstelle Rassismus“ zu füllen?

Die Autoren und Autorinnen aus Wissenschaft und Praxis ergründen dabei die Frage, welche gesellschaftlichen Mechanismen auch aktuell dazu beitragen, dass Rassismus oftmals nicht wahrgenommen wird, gleichwohl aber Wirkung für die Betroffenen entfaltet. Handlungsfelder wie etwa Schule, Medien, Sicherheitsbehörden oder Formen des öffentlichen Erinnerns werden auf „Leerstellen“ im Hinblick auf Rassismus beleuchtet.

Der Sammelband knüpft an eine gleichnamige Tagung an, die das Demokratiezentrum im Beratungsnetzwerk Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus im Jahr 2016 in Kassel veranstaltete, und führt die relevante Auseinandersetzung um Rassismus als gesellschaftlicher Querschnittsaufgabe im Medium einer breiter aufgestellten und in die Tiefe gehenden Publikation fort.

Das Buch ist im Wochenschau Verlag erschienen und kostet 22,90 Euro.

Nähere Informationen und einen Blick ins Buch findet man hier >> http://www.wochenschau-verlag.de/leerstelle-rassismus-2672.html
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NEUERSCHEINUNG:
Tina Dürr, Reiner Becker (Hg.), Leerstelle Rassismus? Analysen und Handlungsmöglichkeiten nach dem NSU, Frankfurt/M. 2019, Wochenschau Verlag, ISBN: 978-3-7344-0609-6 (Print) / 978-3-7344-0610-2 (PDF)