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Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Hessen



Am Institut für interdisziplinäre Konflikt und Gewaltforschung der Universität Bielefeld untersucht das Projekt "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF)" seit 2002 unter der Leitung von Prof. Wilhelm Heitmeyer, welche Einstellungen in der deutschen Bevölkerung gegenüber verschiedenen schwachen Gruppen vorherrschend sind.
Dabei liegt der Focus nicht auf extremistischen Ausprägungen, sondern auf Vorurteilen, die in der Mitte der Gesellschaft verbreitet sind, die aber durchaus ein Nährboden für extremistische Erscheinungen sein können.

Die im Rahmen dieses Projektes erhobenen Daten wurden im Auftrag des beratungsNetzwerks hessen im Herbst 2010 erstmals für das Bundesland Hessen ausgewertet. Zentrale Ergebnisse dieser Auswertung sind:

  • Feindselige Mentalitäten sind auch in Hessen nicht allein Probleme der extremen Ränder, sondern in der Mitte der Gesellschaft stark verbreitet.
  • Je älter Personen sind, desto häufiger vertreten sie abwertende Einstellungen.
  • Je höher der Bildungsabschluss, desto seltener werden abwertende Einstellungen vertreten.
  • Frauen sind nicht generell weniger abwertend eingestellt als Männer.
  • Insbesondere die Abwertung von Obdachlosen und Langzeitarbeitslosen ist stark verbreitet.
  • Islamophobe Einstellungen nehmen in Hessen und den übrigen alten Bundesländern zu. Auch wenn der Anstieg nur für die übrigen alten Bundesländer signifikant ausfällt, scheinen sich die abwertenden Einstellungen gegenüber Menschen muslimischen Glaubens generell zu verstärken.

 

Untersucht wurden auch die drei hessischen Regierungsbezirke Darmstadt, Gießen und Kassel. Mit Verweis darauf, dass die Stichprobengrößen zum Teil recht gering ausfallen, vermitteln die Ergebnisse durchaus einen Eindruck vom Ausmaß der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit in den Regierungsbezirken:

  • Im Vergleich der drei hessischen Regierungsbezirke fallen die feindseligen  Einstellungen im Regierungsbezirk Kassel besonders ins Auge: Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Homophobie fallen hier höher aus als in den Regierungsbezirken Gießen und Darmstadt.
  • Rassistische Einstellungen und die Abwertung von Obdachlosen fallen im Regierungsbezirk Gießen verhältnismäßig hoch aus.
  • Im Regierungsbezirk Darmstadt fallen die feindseligen Einstellungen meist geringer aus als in den beiden anderen Regierungsbezirken.

 

Die vollständige Studie "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Hessen" finden Sie hier.